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Engagementpolitik = Philanthropiepolitik + Partizipationspolitik

Der Begriff des Bürgerschaftlichen Engagements hat sich in den letzten 10 Jahren auch deshalb einbürgern können, weil er zwei politische Gestaltungsrichtungen zusammenbindet, bei denen es um ein verändertes Verhältnis von Staat, Bürger und Wirtschaft geht. Bei der einen Richtung geht es um die Ermöglichung bürgerschaftlich orientierten Teilens von Reichtum an Geld oder verfügbarer Zeit: Geldspende, Stiftungen und Ehrenamt sind die sinnfälligsten Formen davon. Dieser Philanthropiepolitik zur Seite steht die Partizipationspolitik, bei der es um mehr Teilhabe an politischen Entscheidungen selbst, aber auch im Vorfeld solcher Entscheidungen geht: Volksabstimmungen, Bürgerhaushalte oder öffentliche Konsultationen und Runde Tische sind hierfür einige wenige Beispiele. Engagementpolitik als Kombination von Philanthropie- und Partizipationspolitik sind in Deutschland die Erben einer desillusionierten Emanzipations- und Aufklärungstradition. Das könnte Vorbildwirkung auch für andere Länder haben.